Der SERAPH ist ein Jurypreis, der es sich zur Aufgabe gemacht hat, die besten deutschsprachigen Romane des Phantastik-Genres zu prämieren.
Seit 2012 verleiht die Phantastische Akademie jährlich im Rahmen und in Kooperation mit der Leipziger Buchmesse den Literaturpreis in den mit Preisgeldern dotierten Kategorien Bester Roman, Bestes Debüt und seit 2018 auch Bester Independent-Titel.
Der Name SERAPH entstammt der judäo-christlichen Mythologie und bezeichnet die oberste Hierarchieebene unter den Engeln. Seraphim werden meist mit drei Flügelpaaren dargestellt. Für die Phantastische Akademie symbolisieren sie die drei großen Untergenres der Phantastik: Science-Fiction-, Fantasy- und Horror-Literatur.
Phantastik
Phantastik ist ein literarischer Genrebegriff, der sehr unterschiedlich definiert wird. Der Begriff fantastisch bezeichnet alles, was unglaublich, versponnen, wunderbar oder großartig ist. Der Ursprung des Begriffs „phantastische Literatur“ ist eigentlich ein Übersetzungsfehler: E. T. A. Hoffmanns „Fantasiestücke in Callots Manier“ wurden 1814 als Contes fantastiques ins Französische übersetzt, statt richtigerweise als Contes de la fantaisie.
Die Phantastik umfasst alle erzählenden Texte, in deren fiktiver Welt die Naturgesetze verletzt werden. Der grundsätzliche Unterschied zum minimalistischen Ansatz besteht darin, dass ein Zweifel an der binnenfiktionalen Tatsächlichkeit des Übernatürlichen keine Rolle bei der Definition spielt.
Die Phantastische Akademie definiert als die drei großen Eckpfeiler moderner phantastischer Literatur Fantasy, Science-Fiction und Horror.
Unser Anspruch
Phantastische Literatur ist ein wichtiger Umsatzgarant im Portfolio der Verlage und des Buchhandels. Spätestens seit den Verfilmungen von Harry Potter, des Herrn der Ringe oder des Lieds von Eis und Feuer ist Fantasy im Mainstream angekommen.
Trotzdem führt das Genre in den Medien eher ein Schattendasein und wird leichtfertig als Schund abgetan. Dies ist in hohem Maße dem Umstand geschuldet, dass die Phantastik nach wie vor oft belächelt oder als reines Phänomen der Jugendliteratur angesehen wird. Phantastische Literatur findet in den ohnehin schon dünn gesäten Literatursendungen im Fernsehen ebenso wenig Platz wie in den Feuilletons.
Dennoch ist und war sie zu keiner Zeit aus dem Literaturbetrieb wegzudenken. Ob nun E. T. A. Hoffmann, Theodor Storm oder Michael Ende – die Lust am und Liebe zum Wunderbaren, Unglaublichen und Unerklärlichen zieht uns immer wieder in ihren Bann. Sie lässt uns staunen, verzweifeln und fürchten. Sie ist ein Abbild unserer Gesellschaft, bündelt die alltäglichen Probleme oft auf ein wesentliches Minimum und gibt doch auch Grund zur Hoffnung. Ob nun Fantasy, Science-Fiction oder Horror – die Geschichtenvielfalt ist so unbegrenzt wie unsere Vorstellungskraft, und vielen Menschen bietet dieses Literaturgenre einen Zufluchtsort vor dem Alltag, ohne dass sie sich darin verlieren müssten.
Der Phantastische Akademie e.V. setzt sich für die Förderung und Anerkennung phantastischer Literatur als gleichberechtigte Literaturform ein.